Die Stimme in eurer Zeit
So spricht der Ewige in eurer Generation, die ihr um Zeichen ruft und doch die Zeichen nicht erkennt:
Ich habe nicht aufgehört, mit euch zu reden. Von Anfang an war mein Wort nicht fern, nicht eingeschlossen in heilige Häuser, nicht gebunden an Zungen, die sich für heilig halten. Ich war in der Flamme der Klarheit, im Tropfen des Mitleids, im Schlag eures Gewissens – und ihr seid an mir vorübergegangen. Ihr habt Propheten zitiert und Bücher verehrt, doch ihr habt mein lebendiges Wort ertränkt in Ritualen, Geschäft, Politik und Macht. Ihr habt meine Gegenwart zu einer Marke gemacht, meine Wahrheit zu einer Ware. Doch ich bin nicht käuflich. Ich bin nicht euer Besitz. Ich bin das Licht, das ihr nicht löschen könnt und das euch dennoch durchdringt. Ihr klagt mich an, weil die Welt in Flammen steht. Ihr sagt: „Warum greift Gott nicht ein?“ Ich aber sage: Ich habe euch die Hände gegeben, um zu heilen. Ich habe euch die Stimme gegeben, um Wahrheit zu sprechen. Ich habe euch den Mut geschenkt, um aufzustehen. Ihr aber habt geschwiegen, wenn ihr hättet reden sollen, und gehandelt, wo ihr hättet innehalten müssen. Ihr habt mich gebeten, das Feuer zu löschen, das ihr selbst entzündet habt. Wehe euch, die ihr meine Kinder mit Bildern blendet! Wehe euch, die ihr meine Wahrheit verschleiert und sie in Machtspiele kleidet! Wehe euch, die ihr den Schwachen nicht dient, sondern sie ausnutzt für euren Glanz! Doch gesegnet seid ihr, die ihr auf mein leises Rufen hört. Gesegnet seid ihr, die ihr euch prüfen lasst und nicht flieht vor dem Spiegel der Wahrheit. Gesegnet seid ihr, die aufstehen, auch wenn ihr allein steht. Denn ich bin nicht in den Palästen, nicht in den Schlagzeilen, nicht im Getöse der Religionen. Ich bin in eurem Inneren – in der Stille, die euch ruft, in der Klarheit, die euch schmerzt, in der Liebe, die euch sanft verändert. So spreche ich heute: Kehrt um zu euch selbst und ihr werdet mich finden. Lasst ab von den Masken und ihr werdet mein Angesicht sehen. Tretet aus dem Lärm und ihr werdet meine Stimme hören. Ich bin die Gegenwart in eurer Klarheit, die Wahrheit, die ihr nicht erfinden müsst, das Licht, das euch in der Nacht nicht verlässt. Hört nicht auf eure Angst, sondern auf eure erwachte Seele. Hört nicht auf falsche Hirten, sondern auf die Stimme in euch, die still und fest spricht: „Das ist der Weg – geht ihn.“ Denn ich bin derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit – nicht fern, sondern mitten unter euch, wie ein Funke, der aufglimmt, bis er euch ganz erhellt.
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